Soweit die Füße denken können Teil 3

Also muss für alle, die den kompletten Camino Francés wandern, etwas mehr dahinter stecken, als am Ende der Reise alle Sünden vergeben zu bekommen. Es ist für mich unglaublich, wie zahlreich die Menschen aus meinem näheren Umfeld davon träumen, den Weg zu gehen. Genauso häufig und absurd sind aber auch die Ausflüchte, die ich mir von ihnen anhören muss. Ich höre, wie gut ich es habe, diesen Weg jetzt wandern zu können. Weiter höre ich: „Wenn ich nicht so viel arbeiten müsste, würde ich ihn pilgern.“ bzw. „Wenn ich nicht so arm wäre und genug Geld hätte, dann….“ Oder „Wenn ich nicht so eingebunden wäre, dann… .“ Ausreden über Ausreden! Sorry, doch das will ich mir alles gar nicht anhören. Nicht selten muss ich ungefragt die Begründungen ertragen, warum andere den Jakobsweg nicht gehen können. Eigentlich war und ist mir das total egal. Mal im Ernst! Gibt es nicht immer Erklärungen für etwas, was man sich nicht traut? Sind wir Menschen nicht Meister im Erfinden von plausiblen Ausreden sowie Gründen, etwas nicht zu tun? Genau darüber solltest du mal nachdenken! Was oder wer hält dich ab, deine Träume zu verwirklichen? Welche Ausflüchte benutzt du? Aber zugegeben, es ist eine Riesenherausforderung, für die jeder nur zu gerne eine Erklärung parat hat, sich dieser nicht stellen zu müssen. Nur mal angenommen, nur mal so rein theoretisch, du hättest eine Verabredung mit Gott. Er will zu dir sprechen und deinem Lebensinhalt wieder mehr Sinn schenken, dich von Melancholie und Depressionsgefühlen befreien. Hättest du auch dann noch so viele Gegenargumente zur Hand? Wohl kaum! Ich kenne niemanden, den die Pilgerreise nicht zutiefst beeindruckt und zugleich sein ganzes Leben verändert hat. Also los, worauf wartest du? Auf zur Planung und Umsetzung der Wanderung. Lass keine Ausreden mehr gelten, sie kommen sowieso eher einem Sichselbstbelügen nahe. Aber warum solltest du das tun? Weshalb würdest du dich selber belügen wollen? Du hast eine Verabredung mit Gott. Also, worauf wartest du und zögerst noch? Was willst du noch? Überwinde deine eigene Feigheit und gehe diesen Weg. Im Übrigen kann man die letzten 100 Kilometer locker in einem zehntägigen Urlaub packen. Man hat außerdem jede Menge Zeit, sich die eine oder andere Stadt sowie Sehenswürdigkeit in Ruhe anzuschauen.

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